Hattet Ihr auch solch eine schwere Kindheit, mit Reiheneinfamilienhaus, Sommerferien in der Toscana und Schachpartien mit der kleinen Schwester mitten in der Nacht? Und eine noch schwerere Jugend mit ABBA, widerlich schmeckenden Zigaretten und erstem Liebeskummer?
Doch zurück zu Elli. Ihre Jugend war nicht ganz so beneidenswert. Der Vater tot, die Mutter depressiv, und dieses nagende Gefühl des Anderssein. Eine Wut im Bauch über die Ungerechtigkeit des Lebens. Wie sollte sie damit umgehen? Indem sie Faust las? Oder sich alles von der Seele schrieb? Ich glaube, sie hatte nicht einmal ein Heft, das nicht für die völlig überbewerteten Hausaufgaben gedacht war. Und leider war der einzige Fernseher durch ihre Mama dauerbesetzt. Doch ich frage Euch: Habt Ihr schon einmal versucht, Wut mit einem vor sich hinplätschernden Liebesdrama zu besänftigen? Ganz im Vertrauen: Das klappt nicht.
Es gab einen Ausweg. Aggression. Alles, was sie wollte war, sich am Leben zu rächen. Da kam der Bandenführer Kevin gerade recht. Wenn er was gut beherrschte, dann war es das. Zurückgeben und zwar doppelt. Egal was, egal wie. Diebstähle, Einbrüche, Prügeleien. Für Elli endlich mal die Möglichkeit, Luft abzulassen. Bis sich die Rache gegen sie wandte und sie zum Ausstieg zwang. Doch zu spät für ihren Seelenfrieden und ihren damaligen Schulschatz, Harald. Nun, ihr Unglück ist mein Glück als Autorin.
Diese Zeit verfolgt sie noch heute. Das Gefühl, schuld an Haralds Schicksal zu sein, hat sich wie ein Kaugummi an ihre Seele geheftet. Doch ohne ihre kriminelle Vergangenheit wäre sie nicht die mutige Frau geworden, die heute für sich und für andere kämpft. Vielleicht hätte sie Amando nicht gerettet und wäre die Geschichte nie geschrieben worden. Als Kevin Jahre später wieder in ihr Leben tritt, erinnert er Elli also nicht nur daran, woher sie kommt, sondern vor allem, wie weit sie gekommen ist. Wie die Raupe.

Quelle: KI-generiert