Wie schön die Zeiten doch waren, als ich einfach nur für die Schublade – pardon, für mich – schrieb. Wenn ich gewusst hätte, was mit meinem Buch alles auf mich zukommen würde, hätte ich vielleicht den Griffel fallen lassen und mich für den Rest meines Lebens an meine bretonischen Kurzgeschichten gehalten. Ach stimmt, davon wisst ihr noch nichts. Ein kleines Nebenprojekt, falls mein Leben als Freizeit-Romanautorin zu einseitig sein sollte..
Aber eben. Ich konnte es nicht lassen und habe mich also geoutet. Und mir vorgestellt, es sei alles ganz easy. Hier ist mein Buch, leichte Lektüre, nichts Großes, habt einfach Spaß daran und gut ist. Und sagt mich auf keinen Fall, was ihr davon hält. Tut am besten so, als wärt ihr einfach meine zweite Schublade.
Wie blauäugig man sein kann. Ich ahnte ja, dass meine Vogel-Strauß-Politik nicht ganz funktionieren würde und doch hatte ich bis zur Veröffentlichung diese beharrliche kleine Stimme erfolgreich verdrängt: „Wenn du dich schon outest, dann musst du auch mit den Reaktionen leben!“
Ich habe das Risiko trotzdem auf mich genommen, ein bisschen positives Denken praktiziert, das Universum an seine Pflichten erinnert und… Dann trafen sie ein, die Reaktionen. Und nicht immer zu meiner größten Freude, wie ich unter uns zugeben darf. Die Spanne reicht von: Ich habe dein Buch gekauft, aber meine Leseliste ist lang wie eine Winternacht. Das könnte noch dauern, über: Diese Katharina ist also gar nicht mein Typ! So was von nicht entscheidungsfreudig. Bis zu: Ein sehr gelungenes Erstlingswerk! und schließlich: Die Geschichte war so spannend, dass ich sie in drei Tagen gelesen habe. Ich habe so richtig mit Katharina gelitten. Wann kommt das nächste Buch? ?
Das nächste Buch? In vier Jahren?
Ich gebe es zu: Auf diese Achterbahn der Gefühle war ich etwa so vorbereitet wie ein japanischer Tourist auf die Besteigung des Matterhorns und ich wurde ganz schön durchgerüttelt. Aber ich darf sagen, dass ich wundervolle Leserinnen und Leser hatte. Sie haben mir nicht nur wertvolle Tipps für meine nächsten Bücher mitgegeben, sondern auch mit großem Engagement spannende Vorschläge für die Fortsetzung von Katharinas Geschichte gemacht. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass noch was kommt. In acht Jahren oder so.
Und sie haben mir auch mehr Sterne geschenkt, als ich mir je träumen ließ und dafür bin ich sehr dankbar. Und jetzt, da ich mich schon mal geoutet habe, lohnt es sich nicht mehr aufzuhören. Es wird also nicht das letzte Buch sein 🙂